ZAGG

Zwansassoziierte Gedanken und Gefühle
Erwachsene

Der Fragebogen Zwansassoziierte Gedanken und Gefühle (ZAGG) erfasst Metakognitionen bei Zwangsstörungen.

Nach dem Modell der dysfunktionalen Metakognitionen von Wells (2000) wird eine Zwangssymptomatik nicht durch Gedanken, sondern durch die Bewertung der aufdringlichen Zwangsgedanken aufrechterhalten. Von Wells wird die „übermäßige Reflexion aller eigenen Gedanken als entscheidend“ angesehen. Die Art und Weise des Denkens wird als relevanter erachtet als deren eigentlicher Inhalt.

Wells unterteilt die Gedanken in drei Ebenen:

  1. schnelle, automatische Informationsverarbeitung
  2. kontrollierte und gesteuerte Bewertetung
  3. Verarbeitung von grundlegende Überzeugungen über sich selbst und die eigenen kognitiven Fähigkeiten

Bisherigen Verfahren für die diagnostische Erfassung von Metakognitionen bei Zwangsstörungen waren auf die Erfassung von Einstellungen gerichtet, die automatischen Gedanken übergeordnet sind. Auch der ZAGG enthält Einstellungen auf der mittleren gedanklichen Abstraktionsebene und inhaltlich Einstellungen zu den eigenen Gedanken/Gefühlen. Weiterhin wird der Spezifität von Kognitionen für Zwang im Vergleich mit anderen Erkrankungen (Agoraphobie mit Panik als klassischer Angststörung sowie Depression) nachgegangen, da besonders die Komorbidität mit Depressionen sehr hoch ist.

Der ZAGG besteht insgesamt aus 41 Items, die 3 Themen bzw. Skalen zugeordnet werden:

  1. Gedanken und Gefühle der Wertlosigkeit
  2. Kontrolle – Verantwortung – Perfektionismus
  3. Zweifel

Die drei Subskalen thematisieren dysfunktionale Inhalte, die vermutlich zur Aufrechterhaltung von Zwangsgedanken beitragen.

Die Beantwortung der Items erfolgt anhand einer fünfstufigen Likert-Skala. Die Antwortmöglichkeiten sind: „Ich stimme überhaupt nicht zu“, „Ich stimme ein bisschen zu“, „Ich stimme ziemlich zu“, „Ich stimme stark zu“ und „Ich stimme sehr stark zu“.

Die Anwendungsmöglichkeiten des ZAGG liegen im klinischen Bereich, weil er im Hinblick auf Psychotherapie wichtige Zusatzinformationen zu den individuell vorliegenden Metakognitionen liefert. Der Fragebogen ist für die Auswahl von Interventionen und die Messung von Veränderungen während der Therapie einsetzbar.

Der ZAGG ist ein reliables Instrument zur Erhebung dysfunktionaler Metakognitionen bei Zwangsstörungen. Die drei Subskalen des Verfahrens ermöglichen eine Unterscheidung von gesunden und klinischen Gruppen. Im Vergleich mit anderen Verfahren wie dem Obsessive Beliefs Questionnaire (OBQ-D) und dem Interpretations of Intrusions Inventory (Obsessive Compulsive Cognitions Working Group, 2003) ist die Abgrenzung gegenüber Angstpatienten möglich.


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Fragebogen


Der ZAGG-Fragebogen zum Beantworten für Ihren Patienten.

ZAGG-Fragebogen

Auswertung


Für die Auswertung der ZAGG wird kein Gesamtwert gebildet. Für jede Subskala werden arithmetische Mittelwerte aus den jeweiligen Itemwerten gebildet.

Sie bekommen in Ihrem sicheren Therapeutenbereich von PsyDix.org die folgende Auswertung vom Fragebogen der ZAGG angezeigt (Bildschirmfoto: ZAGG-Auswertung) und können diese zusätzlich als PDF-Datei zur Dokumentation im Praxisprogramm herunterladen.

Vorschau der ZAGG-Auswertung als PDF zum Durchsprechen mit Ihrem Patienten:

ZAGG-Auswertung PDF Bildschirmfoto

Download: ZAGG-Auswertung als PDF-Datei.


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Interpretation


Weitere Hintergrundinformationen zur Interpretation des ZAGG finden Sie im ZAGG-Testmanual, das für Sie in Ihrem sicheren Therapeutenbereich hinterlegt ist.


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© Neumann, A., Reinecker, H., Geissner, E. (2022)

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