PDI

Peritraumatic Distress Inventory – Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen

Der Peritraumatic Distress Inventory (PDI) – Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen erfasst Belastungssymptomen, die während oder unmittelbar nach traumatischen Ereignissen auftreten. Diese Bewertungsmethode hilft Fachleuten dabei, die psychologischen Auswirkungen von Traumata besser zu verstehen und gezielte Therapieansätze zu entwickeln. In diesem Artikel werden der Hintergrund, die Anwendung, die Bewertung und die Interpretation des Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogens diskutiert.

Der Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen basiert auf der Arbeit von Brunet et al. (2001) und Maercker (2002), die den Peritraumatic Distress Inventory (PDI) entwickelten. Der PDI ist ein Fragebogen, der entwickelt wurde, um die Kriterien für die Diagnose von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) nach DSM-IV zu erfüllen. Der PDI wurde später von Maercker ins Deutsche übersetzt und ist nun als Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen bekannt.

Der Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen beruht auf der Annahme, dass die Intensität der Belastung während oder unmittelbar nach einem traumatischen Ereignis ein wichtiger Indikator für die spätere Entwicklung einer PTSD ist. Die Forschung von Brunet et al. (2001) und Maercker (2002) hat gezeigt, dass der PDI ein gültiges und reliables Instrument zur Erfassung dieser Belastungssymptome ist.

Der Peri-Trauma Stress Fragebogen kann in verschiedenen Kontexten angewendet werden, wie zum Beispiel:

  1. Klinische Praxis: Zur Diagnostik von Belastungsreaktionen bei Patienten nach traumatischen Ereignissen und zur Planung von Therapieansätzen.
  2. Forschung: Zur Untersuchung der Auswirkungen von Traumata und der Wirksamkeit von Therapien.
  3. Prävention: Zur Identifizierung von Risikofaktoren und zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen.

Der Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen besteht aus einer Reihe von Fragen, die die verschiedenen Aspekte der peri-traumatischen Belastung erfassen. Diese Fragen sind in drei Hauptkategorien unterteilt:

  1. Emotionale Reaktionen: z. B. Angst, Wut, Schuldgefühle, Hilflosigkeit.
  2. Körperliche Reaktionen: z. B. Zittern, Schwitzen, Herzklopfen, Übelkeit.
  3. Kognitive Reaktionen: z. B. Gedanken an den Tod, Gedanken an die eigene Verletzlichkeit, Gedanken an die Sicherheit anderer.

Wie bei jedem psychologischen Instrument gibt es auch beim Peri-Trauma Stress Fragebogen einige Limitationen und Kritikpunkte:

  1. Selbstbericht: Der Fragebogen basiert auf der Selbstberichterstattung der Betroffenen, was zu Verzerrungen in den Ergebnissen führen kann.
  2. Retrospektive Erfassung: Die Belastungssymptome werden oft retrospektiv erfasst, was die Genauigkeit der Angaben beeinträchtigen kann.
  3. Fehlende Normwerte: Es gibt keine allgemein gültigen Normwerte für den Peri-Trauma Stress Fragebogen, was die Interpretation der Ergebnisse erschwert.

Der Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen ist ein wertvolles Instrument zur Erfassung von Belastungssymptomen, die während oder unmittelbar nach traumatischen Ereignissen auftreten. Die Ergebnisse können dazu beitragen, das Risiko für die Entwicklung einer PTSD besser einzuschätzen und gezielte Therapieansätze zu entwickeln. Trotz einiger Limitationen bietet der Fragebogen wichtige Informationen für Fachleute in der klinischen Praxis, Forschung und Prävention.


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Fragebogen


Der PDI-Fragebogen wird auf einer 5-Punkte-Likert-Skala beantwortet, die von "überhaupt nicht" bis "sehr stark" reicht. Dies ermöglicht eine differenzierte Erfassung der Intensität der peri-traumatischen Belastung.

Der PDI-Fragebogen zum Beantworten für Ihren Patienten.

PDI-Fragebogen

Auswertung


Die Auswertung des PDI erfolgt durch die Bildung von Summenscores für jede der drei Hauptkategorien. Diese Summenscores können dann zur Bestimmung des Gesamtbelastungsgrades verwendet werden.

Sie bekommen in Ihrem sicheren Therapeutenbereich von PsyDix.org die folgende Auswertung vom Fragebogen der PDI angezeigt (Bildschirmfoto: PDI-Auswertung) und können diese zusätzlich als PDF-Datei zur Dokumentation im Praxisprogramm herunterladen.

Vorschau der PDI-Auswertung als PDF zum Durchsprechen mit Ihrem Patienten:

PDI-Auswertung PDF Bildschirmfoto

Download: PDI-Auswertung als PDF-Datei.


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Interpretation


Zur Interpretation des PDI gilt je höher der Gesamtscore, desto stärker ist die peri-traumatische Belastung.

Bisher liegen keine Normwerte für den Fragebogen vor. Als vorläufiger kritischer Schwellenwert gilt die halbe maximale Punktzahl: 26

Die Interpretation der Ergebnisse des Peri-Trauma Stress Fragebogens sollte immer im Kontext des jeweiligen Einzelfalls erfolgen. Es ist wichtig, die individuellen Umstände des Betroffenen, wie zum Beispiel das Ausmaß der Traumaexposition, vorherige Traumata oder psychische Vorerkrankungen, bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.

Es gibt keine festen Grenzwerte für die klinische Relevanz der Ergebnisse des Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogens. Es wird jedoch angenommen, dass ein höherer Gesamtscore auf eine stärkere peri-traumatische Belastung und damit ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer PTSD hinweist.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Peri-Trauma-Belastungs-Fragebogen nicht spezifisch für PTSD ist. Eine hohe peri-traumatische Belastung kann auch bei anderen psychischen Störungen, wie zum Beispiel Anpassungsstörungen oder Akute Belastungsreaktionen, auftreten. Eine differenzierte Diagnostik und die Konsultation von Fachleuten sind daher entscheidend.

Weitere Hintergrundinformationen zur Interpretation des PDI finden Sie im PDI-Testmanual, das für Sie in Ihrem sicheren Therapeutenbereich hinterlegt ist.


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Zitierungen:

© Maercker, A. (2001)

Bildschirmfoto PDI-Fragebogen
PDI-Fragebogen
Bildschirmfoto PDI-PDF-Auswertung
PDI-PDF-Auswertung